Etwas über 50 Jahre ist es nun her, dass einige junge Männer Spaß daran fanden einen schrottreifen Käfer möglichst schnell und quer über heimische Feldwege zu jagen. Aus dieser neuen abenteuerlichen Freizeitbeschäftigung entwickelte sich der Gedanke einen Verein zu gründen, so dass am Sonntag, den 15. November 1969 das Gründungsprotokoll des Motor-Sport-Club Siegbachtal unterzeichnet wurde.
Bereits in der folgenden Woche trat man an die Gemeindeverwaltung heran, mit der Bitte das Gelände „Auf dem Kronscheid“ nutzen zu dürfen. Die Gemeindevertreter waren jedoch eher skeptisch gegenüber den Visionen und Vorstellungen unserer Vereinspioniere, gaben jedoch nach einigen Verhandlungen grünes Licht.
Das Motodrom Siegbachtal war geboren, der Traum einer eigenen Rennstrecke lag jedoch noch in weiter Ferne.
Woche für Woche gab es neue Fortschritte am Motodrom. Obwohl keine finanziellen Mittel vorhanden waren, entstanden ein Clubheim und sogar eine Großgarage.
Motivation und Begeisterung waren groß, sodass bereits im September 1970 die Eröffnungsveranstaltung, das erste „Auto-Trail“ mit gespendeten „Rennautos“ von umliegenden Autohändlern durchgeführt werden konnte.
Das nicht erwartete positive Zuschauerinteresse, veranlasste den Vorstand, über die bestehenden finanziellen Grenzen hinaus weitere Investitionen zu betreiben. Die Strecke wurde weiter ausgebaut und zur besseren Übersicht wurde ein Zielrichterturm erstellt. Kritische Stimmen behaupteten damals, dass sich der MSC damit größer darstelle als er in Wirklichkeit war.
Beziehungen zu Dachverbänden wurden aufgebaut und sich als einer der ersten Veranstalter in Deutschland um die Ausrichtung eines ONS-Pokallaufes, dem Vorgänger der heutigen Deutschen Meisterschaft, bemüht.
Der Einsatz der Clubmitglieder war unermüdlich, um den „Preis vom Siegbachtal“ zu einem motorsportlichen Höhepunkt unserer Heimat werden zu lassen. Es wurden 3.000 Plakate gedruckt und im Umkreis von 50 Kilometern verteilt, angeblich sollen diese Plakate auch im Ruhrgebiet gesichtet worden sein.
Das 1. AvD Auto-Cross „Preis vom Siegbachtal“ im August 1971 brachte für den MSC den Durchbruch über die Kreisgrenze hinaus. Waren bei den bisherigen Rennen ausschließlich bekannte Gesichter am Start, so erlebte man nun eine Beteiligung aus allen Teilen Deutschlands.
Die Entwicklung des Vereins schritt rasant voran, das ursprüngliche Clubhaus am Renngelände war rasch zu klein und so wurde im Jahr 1974 ein neues Clubhaus gebaut. Nur ein Jahr später wurde mit dem Bau eines Tennisplatzes begonnen und erste Schlagversuche unternommen. Auch der Bau einer Go-Kart-Bahn wurde in Erwägung gezogen.
Um die Mitglieder besser über das Geschehen im Club zu informieren erschien im Dezember 1975 die erste Ausgabe der Clubnachrichten, hier wurden Termine bekanntgegeben und Berichte zu vergangenen Aktivitäten veröffentlicht, auch die ein oder andere Anekdote wurde darüber schriftlich festgehalten.
Aus der Abteilung Tennis entstand im Februar 1976 der Tennisclub Siegbachtal, im gleichen Jahr wurde die Wirtegemeinschaft ins Leben gerufen, welche sich noch heute um den Gaststättenbetrieb im Clubhaus kümmert. Hierfür ein recht herzlicher Dank.
Anfang der 80-ziger Jahre hob man eine weitere Großveranstaltung aus der Taufe. Mit Unterstützung von Kawasaki Deutschland veranstaltete man ein Festival mit Livemusik, Stuntshow und weiteren Attraktionen. Das „Ereignis des Jahres“ sollte es werden mit bis zu 10.000 Zuschauern, der Wettergott spielte jedoch nicht mit und die Zuschauerzahlen blieben weit unter den Erwartungen.
In den Jahren der Vereinsgeschichte gab es auch schwierig Zeiten. So erhielt der MSC, wie auch viele andere Motorsportveranstalter im Landkreis, keine Genehmigung, um Rennen auf dem Siegbachtaler Motodrom durchzuführen. Das nach 2-jähriger Pause wieder Veranstaltungen auf dem Renngelände möglich waren ist den intensiven Bemühungen unseres langjährigen ersten Vorsitzenden Horst Schmidt zu verdanken.
Das neueste Großprojekt der Vereinsgeschichte, die Fahrerlagererweiterung konnte im vergangenem Jahr nach langer Planungs- und Genehmigungsphase abgeschlossen werden. Da die Teams mit immer mehr Equipment anreisen, wurden es in den letzten Jahren im Siegbachtaler Fahrerlager so eng, dass einige Teilnehmer im Innenraum der Rennstrecke untergebracht werden mussten. Sehr zum Leittragen der Zuschauer, denn der Blick auf die Rennstrecke wurde so teilweise eingeschränkt.  
Fast schon „Kultstatus“ im Deutschen Autocross-Sport hat mittlerweile der Wanderpokal für die schnellste Tagesrunde im Motodrom erreicht. Der von Adolf Schmitz, besser bekannt als Bagger, gespendete Pokal ist seit 1994 im Umlauf.  
Für den Großteil unserer Aktiven war und ist Autocross die Motorsportdisziplin der Wahl, im Laufe der Jahrzehnte konnten einige Erfolge und Titel auf nationaler sowie internationaler Bühne errungen werden. Im letzten Jahr waren 11 aktive Fahrer für den MSC am Start, unter ihnen mit gerade einmal 9 Jahren der jüngste Teilnehmer der Deutschen Autocross Meisterschaft.
Wie viele ehrenamtliche Arbeitsstunden im Laufe der Jahrzehnte von Clubmitgliedern und teilweise Nichtmitgliedern geleistet wurden liegt wohl fern jeder Vorstellungskraft. Jedem Einzelnen möchten wir hiermit für seinen Einsatz ein dickes Dankeschön sagen.

ch logo

 

buchse

mediasport

 

rsz

 

jor 1

 

ch logo